Erinnerungsorte

Stolperstein Jens Emil Mungard

Die ersten Stolpersteine wurden auf Sylt im Jahre 2007 verlegt. Privatem, kirchlichem und politischem Engagement ist zu verdanken, dass auf der Insel mittlerweile (2024) 25 Stolpersteine auf das Schicksal von 23 Menschen hinweisen, die aus unterschiedlichsten Gründen Opfer des Nationalsozialismus wurden.

Der „AK Erinnerungskultur Nationalsozialismus auf Sylt“ unterstützt ein Projekt des Landesbeauftragten für politische Bildung Schleswig-Holstein, der mit Hilfe des IT-Dienstleister Dataport eine App initiiert hat, mit man mehr über die Menschen, an die mit den Stolpersteinen erinnert wird, erfahren kann. Die Mitglieder des AK und ihre Unterstützer sind verantwortlich für die Sylter Texte in der App und das Bildmaterial.

Nutzerinnen und Nutzer der App können mit der Kamera ihres Mobiltelefons Stolpersteine scannen und so an das Schicksal des Menschen, der an diesem Ort gelebt hat, abrufen. Zudem enthält die App eine Gedenkfunktion: Mit Hilfe von Augmented Reality kann eine Kerze am Stolperstein platziert und mit einer Gedenkbotschaft und dem eigenen Namen ergänzt werden. Andere Nutzerinnen und Nutzer der App können diese Kerzen dann auf ihrem Mobiltelefon sehen. Die Kerzen verbleiben für einen Zeitraum von sieben Tagen in der virtuellen Realität.

„Die App ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer digitalen Erinnerungskultur. Besonders die Möglichkeit, über eine virtuelle Gedenkkerze Anteil zu nehmen, stärkt die Auseinandersetzung mit den Stolpersteinen und den Biografien der Opfer des Nationalsozialismus“, so der Landesbeauftragte für politische Bildung, Christian Meyer-Heidemann. „Ich hoffe, dass wir insbesondere junge Menschen mit der App erreichen.“

Wer sich die App aus dem App Store (iOS) bzw. Google Play Store für Android nicht auf sein Mobiltelefon laden kann, hat hier die Möglichkeit, sich über die Sylter Stolpersteinbiografien zu Informieren.